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Mit den Figuren auf Du und Du

ninafirl



Hallo liebe*r Leser*in!


Wer kennt es nicht, das leicht wehmütige Gefühl beim Beenden eines Buches. Man verlässt die so kunstvoll erdachte Welt mit ihren Figuren. Man hat mit ihnen gelacht, gelitten, gelebt und Abenteuer bestanden. Das passiert, wenn man ein Buch mit wirklich gut entworfenen, lebendigen Charakteren liest.


Doch was braucht es, um eine Figur zum Leben zu erwecken? Es reicht nicht, sie mit einem bestimmten Aussehen und bestimmten Charaktereigenschaften auszustatten. Sie braucht eine Vergangenheit. Eine gute Möglichkeit, das zu bewerkstelligen, ist, einen ausführlichen Steckbrief für jede Figur anzufertigen. Das kann man sowohl manuell machen als auch mit der Hilfe von speziell für die Bedürfnisse von Autor*innen entwickelten Schreibprogrammen, die entsprechende Funktionen beinhalten.


Beim Entwickeln einer Figur sind der Fantasie (fast) keine Grenzen gesetzt. Denn die Figur darf nicht zu sehr einer real existierenden Person ähneln. Das würde das Persönlichkeitsrecht dieser Person verletzen. Ansonsten kann man sich durchaus vom realen Leben inspirieren lassen. Von Personen, die einem begegnen, von der eigenen Persönlichkeit. In vielen Romanfiguren steckt einiges von dem/der Autor*in selbst.


Wichtig ist, dass man als Autor*in immer etwas mehr über die Figur weiß, als man tatsächlich in die Geschichte schreibt. Dann kann man Reaktionen der Figur auf bestimmte Situationen auch glaubwürdig darstellen. Mit der Zeit wird man auch vertraut mit der Figur. Denn während die Lesenden vielleicht ein paar Wochen mit den Charakteren verbringen, begleitet man als Autor*in seine Figuren meist über Jahre. Man erlebt ihre Geburt, ihr Leben, ihre Abenteuer und vielleicht sogar ihren Tod.


Etwas komplizierter wird es, wenn man eine Figur entwickelt, die kein Mensch ist. Beispielsweise ein Fantasiewesen. Man muss dann immer mitdenken, dass das Fantasiewesen in bestimmten Situationen vielleicht anders reagieren würde, als es ein Mensch tun würde. Bei Charakteren, die bekannten Völkern aus dem Genre der High Fantasy entstammen, wie z. B. Zwerge oder Elben, gibt es auch Charaktereigenschaften, die für diese Völker typisch sind. Zwerge sind goldgierig und mürrisch, Elben edel und arrogant.


Aber auch dies kann durchaus durchbrochen werden. Beispielsweise wäre es interessant, einen Zwerg zu erfinden, der eben nicht die typischen Zwergeneigenschaften wie Goldgier, Mürrischkeit, etc. besitzt. Dann könnte man die Geschichte so ablaufen lassen, dass dieser Zwerg von seinem eigenen Volk verstoßen wird. Daraufhin zieht er los, um woanders sein Glück zu versuchen.


Doch überall dort, wo er hinkommt, hat er immer wieder mit Vorurteilen und Schwierigkeiten zu kämpfen. Entweder traut man ihm nicht, da er sich nicht wie ein typischer Zwerg verhält oder man sagt ihm die typischen Zwergeneigenschaften nach, die er aber gerade nicht hat. Der Zwerg wird also im Laufe der Geschichte mit vielen Herausforderungen konfrontiert, die es zu bewältigen gilt. Aber er gibt nicht auf, dafür zu kämpfen, seinen Platz im Leben zu finden.


Die Geschichte vom untypischen Zwerg, der sich trotzdem irgendwie durchschlägt, wäre auf jeden Fall einen Versuch wert.


Na, juckt es dich schon in den Fingern?


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